Seit es die Suchmaschinenoptimierung gibt (und diese gibt es vermutlich schon so lange wie die Suchmaschinen existieren) wird die Frage gestellt, wie man den Wert von Hyperlinks bemessen kann. Grundsätzlich ist eine gute Verlinkung der eigenen Website ein positiver Aspekt für den Aufbau der Ergebnisseiten in den Suchportalen. Doch die Suchmaschinen bewerten nicht allein die Quantität der gesetzten Links (die zweifellos auch eine nicht unerhebliche Rolle spielt), sondern auch deren Qualität. Wird eine Website von einem sehr erfolgreichen oder sehr beliebten Portal verlinkt, dann soll sich dies auch besonders erfolgreich auf den Linknehmer auswirken.
analogicus / pixabay.com (pixabay license)
Doch die Algorithmen, die bestimmen, nach welchen Kriterien denn nun ein erfolgreiches Projekt bemessen wird, bleibt das Geheimnis einer jeden Suchmaschine. Und das ist auch gut so, anderenfalls würden Projekte im Internet aussschließlich nach diesen Faktoren ausgerichtet und die Vielfalt und Natürlichkeit der Angebote im Internet bliebe auf der Strecke.
Die marktführende Suchmaschine führte in ihrer Toolbar einst ein recht simples 10-Punkte-System für die Relevanz von Angeboten im Internet ein, was zur Folge hatte, dass ein regelrechter Markt der Linkverkäufe auf Grundlage dieser Bemessung am entstehen war. Eine Folge, die sicherlich im direkten Gegensatz der ausdrücklichen Richtlinien der selben Suchmaschine stand. Mittlerweile ist nicht mehr ersichtlich, ob dieser Suchdienst noch viel Zeit und Energie in die Aufrechterhaltung dieses vereinfachten Rankings investieren möchte. Die Updates finden nur noch unregelmäßig statt und die Ranking-Anzeige ist in der Standardkonfiguration der anzeigenden Toolbar bereits schon nicht mehr sichtbar.
Immer dort, wo eine Lücke sich zu entwickeln scheint, gibt es einen Trend, diese möglichst rasch zu schließen. Nicht wenige Suchmaschinenoptimierer haben den Schwund der Relevanz dieses Toolbar-Rankings vorbehaltlos durch die Analyse der Sichtbarkeit einer Website zu ersetzen versucht. Die Sichtbarkeit versucht festzustellen, bei wievielen Zufallstreffern von vermeintlich wichtigen Suchbegriffen eine Website in den Suchergebnissen der Suchmaschinen zu finden ist. Dies hat natürlich zur Folge, dass vor allem Websites mit einem sehr allgemeinen thematischen Spektrum die besten Ergebnisse erzielen.
Den Wert einer Verlinkung auf Basis der Sichbarkeit zu ermitteln, bedeutet die verlinkende Website als ganzes zu bewerten. Dies hat zunächst einmal keine Aussagekraft über die jeweilge Einzelseite, auf der der Link tatsächlich platziert ist. Wer zum Beispiel Linkaufbau per Webkatalog Eintrag betreibt, kann recht schnell feststellen, dass eine starke Domain und ein starker Link nicht immer dasselbe sind. Manchmal verhalten sich diese beiden Faktoren geradezu antiproportional voneinander.
Eine gute Sichtbarkeit wird im Regelfall jenen Verzeichnissen zugebilligt, die einen hohen Bekannheitsgrad und eine gewaltige Datenflut an bereits veröffentlichten Einträgen vorweisen können. Doch diese haben nicht selten bereits das Limit an Unterseiten erreicht, das die Suchmaschinen zu indexieren im Stande sind. Nicht immer steht die böse Absicht einer Suchmaschine hinter diesem Phänomen, manche Portale erhalten einfach mehr Einträge als es die Suchmaschinen jemals fassen könnten oder wollten. So gibt es im deutschsprachigen Raum einige Firmenverzeichnisse mit hervorragender Sichbarkeit, von denen bestenfalls 10% der Einträge in den Suchmaschinen gefunden wird. Und selbst diese 10% bedeuten noch tausende von indexierten Seiten. Und doch ist ein Backlink auf einer nicht indexierten Website so wenig Wert wie überhaupt kein Backlink.
Kleinere und weniger bekannte Portale haben oft den Vorteil, dass die Indexierung in den Suchmaschinen sich der 100% Marke nähert und dass die Einträge über längere Zeit auf den vorderen Seiten des Portals zu finden sind. Ein Webkatalogeintrag der über nur zwei Mausklicks von der Startseite aus zu erreichen ist, kann manchmal bedeutender sein als die dreiundvierzigtausendste Detailseite auf einem großen Portal. Natürlich können auch die Einträge in bekannten Verzeichnissen sinnvoll sein, insbesondere dann, wenn man als Neueintrag auf der Startseite oder unmittelbar verlinkt mit dieser angezeigt wird, was für eine gewisse Zeit zu recht interessanten Wirkungen führen kann.
Ein ausgewogener Linkaufbau aus den verschiedensten Linkformen und auch unter Einbezug von vermeintlich starken, sowie weniger bekannten exklusiveren Verzeichnissen führt erfahrungsgemäß zu den besten Erfolgen bei der Verlinkung einer Website. Und man sollte niemals der Versuchung erliegen, ein Kriterium für das Bemessen einer Website oder eines Links alleine als ausschließlichen Index zu verstehen. Manchmal ist es hilfreich darüber nachzudenken, was ein solches Messinstrument denn tatsächlich messen soll und messen kann, bevor man es als ultimativen Bewertungsmaßstab für Kriterien einsetzt, die es vielleicht noch nicht einmal messen will.